Archiv für Dezember 2010

Dragon Dictate 2.0 für Mac – Ein Testbericht


Hier ein kleines Feedback zu neuen Version der Spracherkennung für Macs: Dragon Dictate 2.0 für Mac. Kann es die Macintosh-Spracherkennung mit der von Windows aufnehmen?

Dragon Dictate 2.0 ist der Nachfolger von MacSpeech Dictate 1.5, nachdem die Firma von Nuance übernommen wurde. Für Macintosh gibt es deutsche Spracherkennung noch nicht sehr lange, Nuance hat hingegen auf Windows-Systemen schon einige Erfahrung mit Dragon NaturallySpeaking.

Obwohl MacSpeech vom führenden und wesentlich erfahreneren Spracherkennungssoftwarehersteller Nuance übernommen wurde ist der Einfluss in dieser neuen Version noch nicht sehr zu spüren. Die Änderungen sind meines Erachtens positiv aber nicht wesentlich. Der neue Name verspricht also mehr als er hält.

Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die Version 11 der Dragon-Spracherkennungs-Engine und ein Mausraster.

Die Version 11 der Spracherkennungs-Engine ist die neueste Version des Spracherkennungs-Kerns von Nuances Dragon NaturallySpeaking. Schon vor der Übernahme durch Nuance arbeiteten beide Firmen zusammen und integrierten den viel besseren Spracherkennungs-Kern von Dragon NaturallySpeaking in MacSpeech Dictate. Die neue Version ist jedenfalls spürbar besser und bringt die Spracherkennungsqualität auf ein höheres Level. Die Erkennung funktioniert bei mir tadellos und sehr sicher, was auch das Ausführen von Befehlen erleichtert. Bis auf Wörter die nicht im Wortschatz sind erkennt das Programm ausnahmslos gut, neue Wörter können aber sowohl während des Diktats, als auch generell durch Hinzufügen schon erstellter Dokumente ergänzt werden.

Die neue Möglichkeit die Maus zu steuern ist vielleicht die größte Neuerung, die Dragon Dictate 2.0 mit sich bringt. Schon weit vor der Übernahme wurde daran gearbeitet, nun ist es endlich soweit dass auch am Mac die Maus per Sprache gesteuert werden kann. Prinzipiell funktioniert das genauso wie beim Windows-Kompagnon Dragon NaturallySpeaking: Ein „Mausraster“ wird aufgerufen, das den Bildschirm in neun Felder teilt. Die Felder sind nummeriert, nach Aufrufen eines Feldes wird dieses wiederum in neun Felder geteilt. Das kann so lange fortgeführt werden, bis die Maus an gewünschter Stelle ist (Dragon Dictate blendet um genaues Platzieren zu ermöglichen sogar eine Lupe ein). Mit den entsprechenden Sprachbefehlen kann dann ein Klick, Doppelklick, Dreifachklick und Rechtsklick ausgeführt werden. Die Maus kann auch um 1-100 Punkte/Zentimeter/Zoll in eine Richtung bewegt werden, ziehen ist auch möglich.
Die Maussteuerung funktioniert großteils sehr gut und ergänzt somit die Steuerung des Macs per Sprache um nicht existierende Tastaturbefehle.

Ein Hinweis auf Unreife: Die laut der Liste der Neuerungen neue Korrektur-Lesen-Funktion hat bei mir deutschen Text englisch vorlesen versucht.

Insgesamt gesehen hat sich die Erkennungsqualität nochmals ordentlich verbessert und macht so die Spracherkennung brauchbarer. Allerdings gibt es bei Dragon Dictate 2.0 noch immer zwei wesentliche Nachteile gegenüber der Windows-Version Dragon NaturallySpeaking 11:

  1. Fehlende Stabilität beim Ausbessern von Erkennungsfehlern
  2. Dragon Dictate 2.0 verträgt es schlecht, wenn mit Maus und Tastatur während des Diktats Fehler ausgebessert werden, wobei die Korrektur mit Sprache oft nicht (mehr) möglich ist, da „Dictate nicht mehr synchron zum angezeigten Text arbeitet“ (dies ist bereits als bekanntes Problem gelistet). So kann es mitunter vorkommen, dass Text irgendwo eingefügt wird (oder gar Textteile überschrieben werden), anstatt dort wo der Cursor gesetzt wurde. Dragon Dictate hat wie auch schon die Vorgänger deswegen ein eigenes Diktat-Fenster, das stabiles Diktieren ermöglichen soll.

  3. Unlogische Sprachbefehle, die sich schwer merken lassen
  4. Wie ich schon bei MacSpeech Dictate kritisierte sind auch in dieser Version die Befehle unlogisch und nicht intuitiv zu verwenden (wenn man Dragon NaturallySpeaking kennt, weiß man wie einfach diese sein könnten). Beispiele: „wach auf“ weckt das Mikrofon aus dem Schlafmodus, ein „geh schlafen“ gibt es hingegen nicht. Fast alle Befehle sind im Infinitiv, der wichtigste Befehl jedoch („Lösche Passage“) ist dann plötzlich im Imperativ. Bei Dragon NaturallySpeaking lassen sich in Dialogfeldern alle Schaltflächen ansprechen indem man das sagt, was dort steht. Bei Dictate gibt es vordefinierte Befehle für O.K., Abbrechen, Nicht Sichern und Sichern. Alle anderen Schaltflächen lassen sich folglich nicht ansteuern.
    Für universelle Befehle wie „Drucken“, „Neues Dokument“ oder „Dokument sichern“ gibt es bei Macintosh so wunderbar universelle Tastenkombinationen (in diesem Fall Cmd-P, Cmd-N, Cmd-S), wieso können dafür auch nicht einfache Sprachbefehle vorhanden sein?

Sowohl Dragon Dictate 2.0 als auch Dragon NaturallySpeaking 11 können mit ausnahmslos guter Erkennungsqualität aufwarten und sind somit in jedem Fall schon eine große Hilfe beim Computerschreiben.

Dragon Dictate 2.0 gibt es um ca. 200 €, Dragon NaturallySpeaking 11 je nach Funktionsumfang ab ca. 90 € (Stand Dezember 2010). Amazon – wie immer mit besseren Angeboten – listet Preise bei 130 € für Dictate und (ab) 50 € für NaturallySpeaking.

Für ergänzende Fragen stehe ich jederzeit gerne per E-Mail zur Verfügung.

Dragon für Mac 2.0 unterstützt internes Mikrofon

Ich habe mir gerade die neueste Version der Spracherkennung für Macintosh installiert (Dragon für Mac 2.0), und siehe da, gleich erfreuliche Nachrichten: Das interne Mac-Mikrofon wird unterstützt! Also kein externes Mikrofon wird mehr benötigt, das macht es um vieles einfacher.
Mein spontaner Eindruck, nach einer halben Stunde ausprobieren der neuen Spracherkennungssoftwareversion ist folgender:

Die Erkennungsgenauigkeit ist umwerfen. Ich benutze das interne Mikrofon und mein Diktat wird absolut fehlerlos erkannt.

Um hier jedoch keine Unwahrheiten zu verbreiten werde ich die Schwachstellen des Programms, die verbesserungsbedürftgigen Bereiche also, so wie alle weiteren Details, erst nach einer längeren Zeit des Testens posten. Ein Testvideo folgt (hoffentlich) auch.

Deutsches Dragon Dictate 2.0 für Mac ab sofort erhältlich

Wie angekündigt ist die deutsche Version von Dragon Dictate 2.0 für Mac ab gestern, 15. Dezember 2010, erhältlich. Als Aktion kostet die Vollversion momentanen 169 Euro (MacSpeech Dictate kostete einst über 200 Euro!), für bestehende MacSpeech Dictate-Kunden gibt es das Update um 49 Euro und für bestehende Dragon NaturallySpeaking-Kunden gibt es Dragon Dictate 2.0 für Mac zum Sonderpreis von 99 Euro sowohl als Download als auch als Versandprodukt.

Zur Nuance-Website

Endlich: Deutsche Version von Dragon Dictate 2.0 für Mac angekündigt!

In einem Rundschreiben an Bestandskunden hat Application System Heidelberg gestern Abend die deutsche Version von Dragon Dictate 2.0 für Mac angekündigt. Das sind sehr erfreuliche Nachrichten – wie es scheint macht die neue Version einen großer Schritt vorwärts. Dragon Dictate 2.0 (seit Mitte September bereits in englischer Sprache erhältlich) ersetzt den Vorgänger MacSpeech Dictate 1.5 und bringt viele neue Funktionen. Das ist nun die erste Ausgabe, nach der Übernahme von MacSpeech durch Nuance Inc., darum auch die Namensänderung.

Die neue Version dieser Spracherkennungssoftware für Macs arbeitet mit der Sprach-Engine von Dragon NaturallySpeaking 11 und bringt wesentliche Funktionen wie die Steuerung der Maus (Mausraster, Mausbewegungen, Klicks) und neue Befehle zum Steuern und Durchsuchen des Macs. Für das Diktat gibt es neue, intuitivere Bearbeitungsbefehle und einen neuen Trainingsmodus. Außerdem kann nun Text vorgelesen werden und zwischen verschiedenen Mikrofonen gewechselt werden.

Application System Heidelberg nennt als voraussichtliches Erscheinungsdatum den 15. Dezember, der Preis für das Update ist mit 49 Euro angeführt, die Standard-Edition mit 199 Euro.

Möglicherweise holt die Spracherkennung für Macintosh zu denen von Windows nun ein großes Stück auf – ein dickes plus an Produktivität ist bereits vorhergesagt. Man darf gespannt bleiben.